Bambi-Effekt und grüne Phantasie
Warum sind die Menschen so offen für Nachhaltigkeitsversprechen und warum muss man vorsichtig mit dem Begriff Nachhaltigkeit sein?
Hier Ausschnitte und Zitate aus der Badischen Zeitung zum Deutschen Tourismustag in Freiburg:

Foto: Herbert Walter Krick / pixelio.de
Auf dem Deutschen Tourismustag im Freiburger Konzerthaus debattierten Experten vor Verbandsmitgliedern und Unternehmern, wie Tourismus umweltfreundlicher und sozialverträglicher gestaltet werden kann.
Reinhard Meyer, der Präsident des Deutschen Tourismus Verbands (DTV), sagte: „Es gibt einen wachsenden Trend hin zum Leben und Genießen von Natur.“ Die Menschen wollten entsprechend, dass diese Natur erhalten bleibt, und seien offen für Nachhaltigkeitsversprechen. Auch Trendforscher Peter Wippermann bestätigte seine These. Er beobachte einen gewissen „Bambi-Effekt“: Menschen idealisierten die Natur. Sie betrachteten Wälder und Wiesen zunehmend als ein Sinnbild der Ursprünglichkeit, das sie mit den virtuellen Welten kontrastierten. Diese Bedürfnisse gelte es zu befriedigen und mit denen des Natur- und Umweltschutzes zu verbinden. „Das Thema Nachhaltigkeit ist hierbei ein ganz zentraler Aspekt“, sagt Reinhard Meyer.
Einer der Gastredner sieht das etwas anders. Nick Lin-Hi igkeitvon der Universität Mannheim sagt: „Nachhaltigkeit ist ein Sprachstaub, man kann ihn überall drüber streuen und alles glänzt in goldenem Licht.“ Er stehe zunehmend in der Kritik als „grüne“ Phantasie. Ist Nachhaltigkeit nur Profit im ökologischen Mantel?
Je höher der Anspruch, desto tiefer der Fall
Lin-Hi vergleicht den Begriff der Nachhaltigkeit mit dem der Corporate Social Responsibility (CSR) – und meint damit den Trend der Unternehmen, Sozialverantwortung zu übernehmen. Work-Life-Balance, Betriebskindergärten, Freistellung von Mitarbeitern für gemeinnützige Arbeiten – all dies komme gut bei den Mitarbeitern an und schaffe Vertrauen, das wiederum die Konsumenten schätzten. Letztendlich gehe es jedoch um die Frage, ob dies ein geeignetes Marketinginstrument für den Tourismus sei. Seine Antwort lautet: Nur bedingt. CSR oder Nachhaltigkeit förderten zwar das Ansehen einer Branche – wer würde nicht gerne in einem als nachhaltig zertifizierten Thermalbad schwimmen – , doch „Nachhaltigkeitsmarketing“ ersetze keine Geschäftsstrategie.
Es sei zwar begrüßenswert, so Lin-Hi, wenn ein Hotel als sozial- und ökologisch verantwortungsbewusst wahrgenommen werde, doch umso höher sei dann die Erwartungshaltung. Gerade bei positiv besetzten Branchen oder Personen sei es fatal, wenn Versprechen nicht eingehalten würden. „Ich nenne das den Hoeneß-Effekt, je höher der moralische Anspruch, desto tiefer der Fall“, sagt er. Der Betriebswirtschaftsprofessor rät deshalb, statt Worten Taten sprechen zu lassen. „Setzen Sie Nachhaltigkeit um, bevor sie anfangen sie zu kommunizieren.“
Habe ein Hotel ein Nachhaltigkeitszertifikat, ärgere sich der Gast trotzdem, wenn dort morgens um sieben Uhr Renovierungsarbeiten aufgenommen würden. Besser sei die ehrliche Auseinandersetzung mit Defiziten und Problemen. Die Veranstalter nahmen die Ermahnungen des Redners gelassen auf.
Den vollständigen Artikel zum Deutschen Tourismustag in der Badischen Zeitung finden Sie hier
E-Mobile, Elektroautos und freie Zug- und Busfahrten – Mobilität der Zukunft in touristischen Regionen

Foto: RainerSturm / pixelio.de
Freie Fahrt im Schwarzwald in 142 Ferienorten
Ankommen, das Auto stehen lassen und ohne Parkplatzsorgen mit Bus oder Bahn kostenlos zur Wanderung, zur Entdeckungstour oder zum Einkaufsbummel fahren. Welcher Naturliebhaber fände das nicht toll. Umgesetzt wurde diese Idee schon 2005 im Schwarzwald und wird ständig weiterenwickelt. Die Rede ist hier von der KONUS-Gästekarte: Sie gilt als Freifahrtticket für Busse und Bahnen in der gesamten Ferienregion Schwarzwald.
Aktuell gibt es für Urlauber in 142 Schwarzwälder Ferienorten die KONUS-Gästekarte. Das bedeutet: Mehr als 10.000 Gastgeber drücken ihren Gästen bei der Ankunft kostenlos ein Freifahrtticket für Busse und Bahnen in der gesamten Ferienregion in die Hand.
Ohne dass diese dafür extra bezahlen müssen, können Urlauber mit der Gästekarte in der 2. Klasse von Pforzheim bis Basel, Karlsruhe bis Waldshut kreuz und quer durch neun Verkehrsverbunde fahren — beliebig oft während des Urlaubs und völlig gratis. Keiner muss sich um Fahrgeld und Tickets kümmern. Das Fahrgeld führt die Urlaubsgemeinde pauschal an den KONUS-Verbund ab. KONUS ist übrigens die Abkürzung für : KOstenlose NUtzung des ÖPNV für Schwarzwaldurlauber.
Nachahmer erwünscht- die Gästekarte wird gern von anderen Tourismusregionen kopiert
Die 2005 entwickelte KONUS-Gästekarte gilt als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit.„Damit konnten wir die Belastungen für Umwelt und Ressourcen durch den Individualverkehr reduzieren, die mit stetig wachsenden Übernachtungs- und Gästezahlen einhergehen“, so der Geschäftsführer der Schwarzwald Tourismus GmbH, Christopher Krull . Neben der Konus-Gästekarte für Fahrten in der Region gibt es das stark ermäßigte RIT-Schwarzwaldticket für die Anreise und Abreise mit der Bahn und weiter umweltfreundliche Mobilitätsangebote wie die kostenlosen E-Smarts für Gäste mit der Hochschwarzwald Card. Den Rest des Beitrags lesen »
Wo Nachhaltigkeit draufsteht – die Stadt Stuttgart

Foto: RainerSturm / pixelio.de
Man stelle sich vor, der Internationale Leichtathletikverband IAAF beschließt, die Medaillen zukünftig schon für die Bemühungen um den Weltrekord zu vergeben. Der Sportler sagt, er sei bereit, um den Weltrekord zu kämpfen. Seine individuellen Voraussetztungen werden umfassend geprüft und die reellen Chancen als „sehr gut“ eingeschätzt. Der Sportler erhält dafür im Vorfeld die Goldmedaille quasi als Anreiz und darf schon mal den Titel tragen. Bemüht er sich die nächsten 3 Jahre bestens und schafft es trotzdem nicht, wird ihm leider dann der Titel für die Zukunft aberkannt, aber nicht rückwirkend. Ähnlich wie im Sport, könnte auch dieses Beispiel aus der Tourismuspolitik angedacht sein.
Start- oder Abschlussurkunde?
Neu ist, dass eine Stadt oder eine ganze Region sich als nachhaltig bezeichnen kann. Die Stadt Stuttgart trägt als erste größere Stadt das Nachhaltigkeitssiegel, verliehen von TourCert, einer anerkannten Zertifizierungsorganisation. Das Siegel für Städte und Regionen ist neu und wurde vom Ministerium für den ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württembergs mitentwickelt.
Laut TourCert Projektbeschreibung sind die Voraussetzungen für die Zertifizierung anspruchsvoll. Die Zertifizierung hat den Charakter einer Unternehmenszertifizierung.
Bisher wurden von TourCert einzelne Reiseveranstalter, Hotelbetriebe zertifiziert und mit dem CSR- Nachhaltigkeitssiegel versehen. Dafür mussten diese Betriebe mit hohem personellen und finanziellen Einsatz ganze Arbeit leisten, um ihre Unternehmen den Kriterien gemäß anzupassen. Dazu gehörte, mit der Belegschaft Leitbilder zu entwickeln, für Veränderungen in allen Bereichen ihres Unternehmens offen zu sein und Geschäftspartner zu hinterfragen. Erst am Ende dieses Prozesses wurde das Siegel verliehen. Es gab aber auch die Möglichkeit, vor allem für internationale Veranstalter, sich per Kommitment (per Zusage) quasi auf den Weg zu begeben und auf die Erfüllung der Kriterien zukünftig hinzuarbeiten. Dies ist sinnvoll, um immer mehr Akteure mit ins Boot zu holen, frei nach dem Motto:“Der Weg ist das Ziel“. Diese zwei unterschiedlichen Wege wurden aber auch so transparent für die Öffentlichkeit dargestellt..
Welche Art Weg jetzt für den Nachhaltigkeitscheck für eine Region oder Stadt gangbar ist, wird scheinbar noch geprüft. Zurzeit ist alles nicht ganz so nachvollziehbar, da sich alle Beteiligten ein wenig bedeckt halten und weder Beispielbetriebe, die dem Projekt in Stuttgart zugestimmt haben, befragt werden können, noch der Kriterienkatalog einsehbar ist. Wünschenswert wäre, es würden ordentlich Informationen und Fakten nachgeschoben und das Siegel etwas unterfüttert. Nicht zuletzt ist man es der Öffentlichkeit schuldig, die zum Teil hoch sensibilisiert auf diese Themen reagiert, keine Aufweichung wünscht und besonders bezüglich des grünen Ministerpräsidenten in Baden -Württemberg hohe Erwartungen hat. Zum anderen wäre es sonst den Veranstaltern und Hotels aus anderen Bereichen des Tourismus, die dieses Siegel bereits tragen oder sich gerade im Zertifizierungsprozess befinden, gegenüber ungerecht.
Was macht nun Stuttgart zu einem nachhaltigen Tourismusort?
Laut Violetta Hagen von der Stuttgarter Zeitung , haben sich 16 Hotels und Gastronomiebetriebe nun bereit erklärt, ihre Nachhaltigkeit überprüfen zu lassen. Die Begeisterung hält sich also in Grenzen, denn insgesamt gibt es in der Stadt allein 171 Betriebe, die Übernachtungsmöglichkeiten anbieten. Hinzu kommen die vielen Verkehrsbetriebe, Freizeiteinrichtungen und und Gaststätten.
Laut TourCert war geplant mindestens 25% der Leistungsträger mit ins Boot zu holen. Für die Region oder Stadt bedeutende Hotels, Restaurants, etc. sollten ab Beginn des Prozesses als Multiplikatoren dabei sein, um eine Sogwirkung zu erzielen. So hatte Florian Toegel von TourCert klar erkannt:“Die Teilnahme aller Leistungsträger einer Destination ist natürlich nicht einforderbar. Zunächst hatten wir einen Mindestanteil an beteiligten Leistungsträgern vorgesehen, dies hat sich aber schnell als nicht praktikabel herausgestellt und ist nun als Empfehlung formuliert.“
Sicher hat man sich eine breitere Resonanz und Akzeptanz unter den touristischen Betrieben gewünscht, da ja alle davon profitieren, besonders wenn sich das gewünschte Image als Green-City auch im Tagungs- und Geschäftsreisebereich durchsetzen soll. Jedenfalls darf sich Stuttgart für die nächsten 3 Jahre erst einmal mit dem Nachhaltigkeitssiegel schmücken. In drei Jahren wird dann festgestellt, ob der Maßnahmenkatalog abgearbeitet wurde und die Stadt das Nachhaltigkeitssiegel behalten kann.
Noch interessant für aufmerksame Tourismus – Marketingstrategen von Städten und Partnerbetriebe in der Region: Nachahmer sind erwünscht. Das Nachhaltigkeitspaket gibt es in der Entwicklungsphase noch kostenlos und wird vom Land Baden-Württemberg finanziert.
Weitere Informationen finden sie hier:
http://www.tourcert.org/de/csr-zertifizierung/csr-fuer-destinationen.html
Geschäftsreise: Effizienz behält oberste Priorität aber Nachhaltigkeit wird wichtiger

Pressemitteilung des DRV vom 08.10.2014
Bedeutung der Nachhaltigkeit wird stark zunehmen
70 Prozent der Geschäftsreisenden finden, dass das Thema Nachhaltigkeit derzeit bei der Buchung eine wichtige Rolle spielt. Doch 84 Prozent denken, dass die Bedeutung von Umweltschutzaspekten in den nächsten Jahren noch steigen wird. Wichtigster Aspekt ist und bleibt jedoch die Effizienz bei der Planung und Durchführung. Das sind Ergebnisse der Studie „Chefsache Business Travel 2014“ von Travel Management Companies im Deutschen ReiseVerband (DRV). Ihr zufolge sind auch Work-Life-Balance und Risikomanagement wichtige Trendthemen.
Für die DRV-Studie wurden die Geschäftsreisenden zunächst aufgefordert, die Wichtigkeit einzelner Aspekte für Geschäftsreisen zum aktuellen Zeitpunkt anzugeben. Anschließend mussten sie einschätzen, ob die Relevanz dieser Faktoren in den kommenden Jahren steigen oder sinken wird. Topwerte erzielt jeweils der Aspekt „Effizienz bei der Planung und Durchführung einer Geschäftsreise“: 97 Prozent finden dies bereits jetzt wichtig, 93 Prozent gehen von einer steigenden Bedeutung aus.
„Hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit oft deutlich auseinander“, sagt Stefan Vorndran, Vorsitzender des Ausschusses Business Travel im DRV. „Noch immer lassen viele Unternehmen ihre Mitarbeiter selbst die Reisen organisieren anstatt dies in die routinierten Hände von Experten zu geben. Das treibt die indirekten Kosten in die Höhe.“
Den größten Sprung nach oben in der Relevanz macht aus Sicht der Geschäftsreisenden das Thema Umweltschutz und Nachhaltigkeit. Nur sieben von zehn Befragten halten dies jetzt schon für relevant, aber 84 Prozent glauben, dass Unternehmen sich zukünftig stärker der Frage widmen müssen, wie ihre Mitarbeiter umwelt- und klimaschonender reisen können.
Neue Werte verändern auch Geschäftsreisen
LandArt-Netzwerk Mecklenburg Vorpommern für den Deutschen Tourismuspreis nominiert
Netzwerke regional und nachhaltig stärken den Tourismus in ländlichen Regionen

Foto: Andreas Dürst
Beste Netzwerke für Landurlaub in Mecklenburg-Vorpommern:Das Projekt LandArt zeigt, wie sich Tourismus im ländlichen Raum professionalisieren lässt. In einem landesweiten Wettbewerb wurden neun lokale und regionale Kooperationen ausgewählt, die ihr landtouristisches Angebot bereits vernetzt haben. Zur Steigerung ihrer Qualität und ihres Bekanntheitsgrades erhalten sie individuelle Coachings, Weiterbildungen und umfassende Marketingmaßnahmen.Eines der vielfältigen Ideen im Netzwerk ist die beliebte Hauspartie „Zu Tisch bei Freunden“ des Landart-Netzwerkes Mecklenburger Parkland.
LandArt – Landurlaub der besonderen Art
Das Projekt LandArt fördert seit März 2012 den Tourismus im ländlichen Raum. In einem ersten Wettbewerb konnten neun Netzwerkinitiativen ausgezeichnet werden, die den Kern der Projektarbeit bilden. So haben sich zum Beispiel auf der Rügeninsel Ummanz 13 Partner zusammengeschlossen, um Familien mit Kindern bei Kranichtouren und Kremserfahrten zu begeistern, im größten Stehrevier für Wind- und Kite-Surfer den richtigen Umgang mit Brett und Segel zu lehren oder einen Erlebnisurlaub auf dem Bauernhof zu ermöglichen. Abenteuer abseits der Ostseeküste finden Gäste unter anderem im Mecklenburger Parkland, das die kulinarische Hauspartie „Zu Tisch bei Freunden“ ins Leben gerufen hat, oder in der Vogelparkregion Recknitztal. Derzeit 47 Netzwerkpartner locken dort zum Beispiel mit Kanutouren auf der Recknitz, Naturwanderungen in einer romantischen Sumpf- und Schilfwildnis und dem 22 Hektar großen Vogelpark Marlow, in dem Tiere von allen Kontinenten in aufwendig gestalteten Außenanlagen beobachtet werden können. Die Regionen im Landesinneren Mecklenburg-Vorpommerns tragen mit jährlich mehr als sieben Millionen Übernachtungen etwa ein Viertel zum gesamten touristischen Aufkommen des Landes bei. Beim ländlichen Tourismus innerhalb Ostdeutschlands erreicht Mecklenburg-Vorpommern einen Anteil von mehr als 40 Prozent.
Praxistest: Wie kann der Urlauber LandArt buchen?
Man muss schon willig sein, das touristische LandArt- Angebot zu suchen, da Google allein nach der Eingabe des Begriffes ca. gefühlte 100 Angbote künstlerischer Art auswirft. Ergänzt man dann noch Mecklenburg- Vorpommern und ist Profi, kann man erahnen, dass man mit dem Link Landsichten/ Urlaubsthemen in dritter Reihe zum Ziel kommt. Eine Eingangsseite als Unterseite des Portals informiert gut über die einzelnen Regionen und die Spezifik, aber bei unbedingtem Buchungswillen stößt der Urlauber wieder auf lokale Webseiten mit Telefonnummern, nur in wenigen Fällen auf ein Online Buchungsportal.
Tourismusverband MV unter den Finalisten der wichtigsten deutschen Tourismusauszeichnung
Richtlinien für nachhaltigen Tourismus in Indien
Kurzmitteilung Gepostet am Aktualisiert am

Foto:daniel stricker / pixelio.de
Indien bemüht sich seit langem, den Tourismus nachhaltiger zu gestalten und den Öko-Tourismus auszubauen. Bisher ist dies nur ein kleines Segment, soll aber erweitert werden.
“ Indiens Tourismusminister Shripad Naik stellte kürzlich neue Richtlinien für nachhaltigen Tourismus in Indien vor. Die neuen Regeln betreffen Hotels und Resorts sowie Reiseveranstalter und gelten auch für Strände, die Backwaters, Seen und Flüsse.“so laut Indienaktuell.
Das forum anders reisen fordert Anpassungen in der EU-Pauschalreiserichtlinie
Der Dachverband für nachhaltigen Tourismus schlägt Alarm. Er sieht in den geplanten Änderungen der EU-Pauschalreiserichtlinie bedrohliche Nachteile insbesondere für kleine und mittelständische Reiseveranstalter.

Freiburg, 12. September 2014 – Anlässlich der zweiten Lesung des Entwurfes zur EU-Pauschalreiserichtlinie im Parlament formuliert der Verband forum anders reisen seine Forderungen in einer Eingabe an den Tourismusausschuss des Deutschen Bundestages.
„Wir sehen in den angedachten umfassenden Änderungen dieser Richtlinie insbesondere für kleine und mittelständische Reiseveranstalter zum Teil existenzbedrohende Nachteile“, betont Dr. Klaus Becker, Vorstandsmitglied des Verbandes für nachhaltigen Tourismus. Die bereits im Mai vorgelegten Lösungen zum Reiserücktrittsrecht der Kunden verlagern das Risiko bei Reiseabsagen aufgrund von unbestimmten Rechtsbegriffen wie politischer Instabilität, Terrorismus und auch persönlichen Gründen des Reisenden allein auf Seiten des Veranstalters. „Die anfallenden Stornokosten sollen komplett von den Reiseveranstaltern getragen werden. Das stellt im Extremfall eine kaum leistbare finanzielle Belastung für kleine Unternehmen dar“, kommentiert Becker den Entwurf. Auch Reisevermittler sollen laut Entwurf in Bezug auf weitergeleitete Informationen und Ausschreibungen in dieselbe Haftung genommen werden wie der Reiseveranstalter“.
Zudem fehlt in der Richtlinie seitens der EU-Kommission eine klare Zielformulierung für die Förderung eines ökologischen, sozial gerechten und somit nachhaltigen Tourismus“, ergänzt die Geschäftsführerin Petra Thomas.“Diese Ausrichtung sollte in der neuen Richtlinie grundsätzlich angelegt sein, um die Entwicklung eines zukunftsfähigen Tourismus auf internationaler Ebene zu fördern.“ Das forum anders reisen engagiert sich mit seinen 131 Mitgliedern seit 1998 für die Entwicklung von nachhaltigen Strukturen innerhalb des Tourismus und hat einen grundlegenden und anspruchsvollen Kriterienkatalog entwickelt, der konkret beschreibt, wie die Mitglieder nachhaltigen Tourismus im Detail definieren.
Konkrete Forderungen des forum anders reisen:
Nahles: „Wer nachhaltig wirtschaftet, investiert in den Unternehmenserfolg“
Bundesregierung zeichnet fünf Unternehmen mit CSR-Preis aus
auch Papaya Tours war unter den Nominierten

Die Bundesregierung hat gestern Abend in einer feierlichen Preisverleihung wirtschaft-lich, sozial und ökologisch verträglich handelnde Unternehmen mit dem CSR-Preis ausgezeichnet. Als Abschluss des diesjährigen CSR-Praxistages wurden vor rund 250 Gästen in Anwesenheit der Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Andrea Nahles, im Berliner Humboldt Carré Auszeichnungen in unterschiedlichen Größenkategorien an Bischof + Klein, Lebensbaum, die Otto Group und SPEICK Naturkosmetik vergeben. Zudem wurde die Micas AG mit dem Sonderpreis der Jury geehrt.
Andrea Nahles: „Wer nachhaltig wirtschaftet, investiert in den eigenen Unternehmenserfolg. Viele Unternehmen in Deutschland haben dies bereits erkannt und verantwortliches Handeln bewusst im betrieblichen Alltag verankert. Die in diesem Jahr ausgezeichneten Unternehmen haben bewiesen, dass beständiges Engagement nicht nur die Gesellschaft in Deutschland stärkt und Entwicklungschancen in anderen Ländern eröffnet, sondern auch die eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Kundinnen und Kunden begeistern kann. Wir hoffen, dass dieser Einsatz viele Nachahmer findet.“
Auch Papaya Tous kam mit in die engere Auswahl
Auch ein Tourismusunternehmen, der Reiseveranstalter „Papaya Tours“ war unter den Nominierten und kam in die engere Auswahl, erhielt aber leider keinen Preis (Studiosus gewann im vergangenen Jahr). In die Riege der 6 Nominierten der Kategorie „Unternehmen mit 1 – 49 Mitarbeiter/innen“ wurde Papaya Tours auf Grundlage einer Managementbefragung aufgenommen, Stakeholderbefragungen folgten.
Papaya Tours nimmt seit 2010 an dem CSR-Prozess der gemeinnützigen Gesellschaft für Zertifizierung im Tourismus
TourCert teil und wurde im Rahmen dessen bereits zweimal als nachhaltiges Touristikunternehmen ausgezeichnet.
„Hoch erfreut haben wir die Nachricht von der Nominierung aufgenommen und sind begeistert, dass unsere Bemühungen sowie unser gemeinsames Engagement mit dem forum anders reisen und TourCert für nachhaltigen Tourismus auf diese Art Würdigung findet,“ so Ingo Nösse , Geschäftsführer der Papaya Tours GmbH. im Juni diesen Jahres anlässlich der Nominierung
Der CSR-Preis der Bundesregierung wurde 2014 zum zweiten Mal vergeben. Die prämierten Unternehmen sind: Den Rest des Beitrags lesen »
Annette Paatzsch vom Veranstalter Travel & Personality im Video-Interview
Video Gepostet am Aktualisiert am
And the winner is…“Perle der Arktis“
Die Goldene Palme (Geo.de) 2014 in der Kategorie Aktiv und Genießerreisen ging für die Grönlandreise „Perle der Arktis“ an den Veranstalter „Travel & Personality“ und somit empfing Annette Paatzsch überraschend aber verdient den begehrten Preis.
Unter dem Label „Travel & Personality“ veranstaltet Annette Paatzsch gemeinsam mit Andreas Damson in zwei Büros (Stuttgart und Hannover) Erlebnisreisen und Seminarreisen und bietet zudem verschiedene Seminare im Bereich Touristik an, wie z. B. Existenzgründerseminare und Reiseleiterausbildungen. Im folgenden Interview, live von der ITB, begeisterte sie uns mit spannenden Geschichten von Grönland und Island sowie mit einem Hauch Abenteuer. Auch zu Fragen der Nachhaltigkeit, wie Zertifizierung, Leitbild, Wertschöpfungskette, Kundenfeedback, Mitgliedschaft im forum anders reisen, Konkurrenz und wer der typische T&P- Kunde ist, gab sie umfassend Auskunft. Letztendlich verriet sie uns ihre nächsten exotischen Reiseprojekte und erklärte uns, was Reiseexperimente sind.
Annette Paatzsch im Video-Interview (17 Min), aufgenommen direkt am Stand auf der Internationalen Tourismusbörse Berlin – zu sehen hier:
Porter Policy von Hauser Exkursionen gewinnt 2. Platz beim Travel One Nachhaltigkeitspreis
Die „Porter Policy“ von Hauser Exkursionen, die verbindliche Vorschriften für den Einsatz von Trägern auf Bergtouren enthält, hat den 2. Platz beim Travel One Nachhaltigkeitspreis gewonnen. Besonders gut gefielen den Juroren die praktische Relevanz des Projektes und dessen konsequente Umsetzung.
Die Policy schreibt u. a. angemessene Ausrüstung, Unterkunft, Verpflegung, Versicherung,medizinische Versorgung der Träger sowie eine Gewichtsbeschränkung der Lasten vor. Seit Mai 2014 muss die Porter Policy von den Geschäftspartnern von Hauser Exkursionen verpflichtend eingehalten werden. Die Preisverleihung von Travel One fand am 11. September 2014 im HOLM House of Logistics and Mobility in Frankfurt statt.
Vorgeschichte
Trotz zahlreicher Maßnahmen in der Vergangenheit – wie Bereitstellung von Bergsschuhen und weiterer Ausrüstung – gab es immer wieder Berichte von Reisegästen über ungenügende Ausrüstung der Trägermannschaften auf Trekkingtouren. „Es stellte sich heraus, dass die Ausrüstung von den Trägern verkauft wurde“, erklärt Manfred Häupl, Inhaber von Hauser Exkursionen. „Deshalb wurde zum Schutz der Träger die Porter Policy entwickelt.“ Den Rest des Beitrags lesen »