Bildungsurlaub auf dem Campingplatz

Foto: Jerzy Sawluk / pixelio.de
Der Campingplatz als Mikrokosmos zum Erlernen von Nachhaltigkeit
Im Kleinen kann man schon einmal testen, was dann im Großen funktionieren muss. Der Campingplatz erscheint als idealer Spielplatz, um sich Varianten für umweltfreundliches Verhalten anzutrainieren. Ein kleiner Mikrokosmos weitab von der geschäftigen Welt, in der aber der Gast die Muße hat, sich anderen Themen zu widmen. Einmal für Umweltthemen sensibilisiert, ob Kind, ob Eltern oder Großeltern, besteht die große Chance, die erlernten Muster auch auf die reale Welt in den Großstädten zu übertragen. Frei nach dem Motto „Was wächst denn da, was fliegt denn da?“ wird die Achtsamkeit geschärft oder wieder erlernt. Somit ist oft der erste Schritt getan. Aus wachsender Achtsamkeit der Natur gegenüber, gepaart mit Hintergrundwissen und umweltfreundlichem Verhalten entstehen Veränderungen in der Gesellschaft sozusagen von innen heraus. Eine durchaus erstrebenswerte Perspektive.
Der Verein ECOCAMPING e.V. setzt diese Idee schon seit Jahren erfolgreich um und zählt schon Campingplätze europaweit zu seinem Netzwerk. Im Sinne der Nachhaltigkeit qualifiziert der Verein Campingunternehmer durch Beratung und Anschluss an sein Netzwerk. Durch die Zusammenarbeit mit den Campingunternehmen erhalten die Plätze ihre ganz eigenen Besonderheiten. Die Unternehmen können mit ECOCAMPING herausarbeiten, auf welchem Gebiet Ihre Stärken liegen, erhalten eine individuelle Förderung und im Anschluss auch die entsprechende Auszeichnung.
Drei Bereiche stehen dabei im Mittelpunkt:
• ECOCAMPING Management
• Klimafreundlicher Betrieb
• Naturerlebnis
Genau unter die Lupe genommen mit dem ECOMANAGEMENT-SYSTEM
Wer es als Campingplatz genau wissen will und nicht nur im Bereich Ökologie wie (ECOlogy) sondern auch im Bereich Wirtschaftlichkeit (auch im Englischen ECOnomy) verbessen will, dem sei dieses Programm empfohlen.
In zwei Beratungen vor Ort wird der Betrieb genau unter die Lupe genommen. Es wird in Zusammenarbeit ein individuelles Konzept erarbeitet, welches als Entwicklungsplan für die nächsten Jahre dient. Was folgt sind Schulungen, Erfassung des Abfall-, Energie- und Wasserverbrauchs und ein ECOCAMPING Bericht. Platzgestaltung, Reinigung und Sicherheit kommen auch zur Sprache.
Die daraus folgenden Maßnahmen der Campingplätze reichen von gut organisierter Abfalltrennung über den Einsatz von energiesparender Technik bis zur Solaranlage zur Erzeugung von Strom oder Warmwasser – alle Größenordnungen sind vertreten.
Die durchaus sehenswerten Ergebnisse können dann natürlich zur Marketingstrategie des Platzes ausgebaut werden. ECOCAMPING hilft dabei mit der Entwicklung eines Leitbildes.
Die Auszeichnungen Naturerlebnis- und Klimafreundlicher Betrieb
Eine andere Variante als der allumfassende Weg ist die Spezialisierung erst mal auf Teilbereiche. Die Widmung des Hauptaugenmerkes auf kleine wichtige Bereiche hat auch seinen
Charme und wirkt vielleicht irgendwann als Katalysator für weitere Entwicklungen.
Hat man gute lokale Akteure und örtliche Gegebenheiten, die man zum Erlebnis ausbauen möchte, kann man“ Naturerlebnisbetrieb“ werden. Richtet man seinen Fokus auf alternative Energien und /oder auf Wassersparen und erfüllt die geforderten 28 Kriterien, qualifiziert man sich zum „Klimafreundlichen Betrieb“.
Alles auf dem Campingplatz ist wie im richtigen Leben. Was man auch konkret tut, welchen Weg man geht, um zum Ziel zu gelangen, ist nicht so entscheidend. Die Hauptsache ist, man steht auf und bewegt sich nach vorn und die Sache kommt irgendwie in Fahrt.
8. April 2014 um 23:26
[…] Auf der ITB referierte Marco Walter zusammen mit Sergio Comino (Jesolo International Club Camping) am 7. März 2014 über das Thema „Glamping: Camping, Luxus, Nachhaltigkeit – Marktnische mit Wachstumspotential?“. Natürlich springt einem die scheinbare Gegensätzlichkeit förmlich ins Auge. Glamouröses Camping verbindet man eher mit Safari-Camps in Afrika, aber Europa? Und warum engagiert sich der Geschäftsführer des Konstanzer Vereins ECOCAMPING für Luxus? Auf den zweiten Blick passt da schon mehr zueinander. Warum auch nicht? Moderner Komfort in der Natur, verbunden mit den neuesten Ökotechnologien kann wirklich zu einem neuen Trend werden (siehe auch Artikel: Bildungsurlaub auf dem Campingplatz). […]
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