Warum kaufen wir Billigprodukte entgegen unserer oft hohen moralischen Werte?

Gepostet am Aktualisiert am

Was bedeutet diese Erkenntnis für die Reiseindustrie und mehr noch für die Politik?

Quelle: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/fo…

Armin Falk, 45 jähriger Wirtschaftsprofessor der Uni Bonn, Jeansträger und Spezialist in Wirtschaftsethik mischt die Branche auf. Er provoziert und entwickelt Experimente, um zu zeigen, wie die Menschen wirklich ticken. Falk stört es, dass Ökonomen kaum noch über Moral reden und die Debatte ganz den Philosophen überlassen.

In Umfragen sprechen sich die meisten Menschen gegen Kinderarbeit, Ausbeutung und tierquälerische Fleischproduktion aus. Zugleich ignorieren sie aber ihre eigenen moralischen Ansprüche, wenn sie als Kunden nach den billigsten Produkten suchen. Marktkräfte führen dazu, dass moralische Werte an Bedeutung verlieren. Das haben Ökonomen der Universitäten Bonn und Bamberg nun in Experimenten gezeigt. Die Ergebnisse werden in der aktuellen Ausgabe des renommierten Fachjournals „Science“ vorgestellt.

In Bonn versammelte er Studenten zu einem verblüffenden Experiment. Sie sollten über das ihnen anvertraute Leben von Labormäusen entscheiden. Sie könnten das Leben der Maus retten, wenn Sie auf einen in Aussicht gestellten Geldbetrag (10 Euro) verzichten würden. Ein Großteil war von Anfang an bereit die Maus zu retten, wurde aber wankelmütig als Käufer und Verkäufer (bilateral) verhandelte und warf schließlich alle moralischen Werte über Bord bei einer größeren Anzahl von Käufern und Verkäufern.
Das Experiment könnte zeigen, dass viele ihre eigenen moralischen Werte ignorieren, wenn sie in der Anonymität des Marktes agieren und etwas Geld sparen bzw. auch verdienen könnten. Die Anderen um sie herum handeln ja ähnlich, somit ist der Verstoß akzeptiert und man hat keine Verantwortung mehr.
Prof. Armin Falk und Prof. Dr. Nora Szech von der Universität Bamberg ziehen daraus Rückschlüsse für das Verhalten der Verbraucher allgemein. Viele Bürger erklären, sie wären gegen schlechte Bedingungen in den Ursprungsländern von Billigprodukten, gegen Kinderarbeit oder gegen Tierquälerei. Doch als Verbraucher am Markt ignorieren sie diese moralischen Werte.

Dies spiegelt leider auch das Marktverhalten im Tourimus wieder.

Zum Weiterlesen:
http://www.berliner-zeitung.de/wirtschaft/markt-und-moral-der-trick-mit-der-maus,10808230,23483992.html
http://www3.uni-bonn.de/Pressemitteilungen/099-2013
http://www.zeit.de/2013/21/wirtschaft-markt-moral-experiment

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